EMDR
Was ist das?
EMDR ist die Abkürzung für Eye Movement Desensitization and Reprocessing und bedeutet sinngemäß auf Deutsch übersetzt: Desensibilisierung und Verarbeitung belastender Erlebnisse mittels Augenbewegungen. Es handelt sich um eine visuell-konfrontative, entspannende und stark unterstützende Methode, welche ähnlich wie die REM-Phasen im Schlaf funktioniert, in denen sich die Augen sehr schnell hin und her bewegen, wobei Gedächtnisinhalte verarbeitet werden.
Mit EMDR kann eine Neuverarbeitung von dysfunktional abgespeicherten Erlebnissen ohne intensive Gespräche über die Ereignisse ermöglicht werden. Traumatische Ereignisse können neu verarbeitet und bewältigt werden.
Diese Methode wurde von Dr. Francine Shapiro 1976 zur Behandlung von post-traumatischen Belastungsstörungen entwickelt. Bis heute gibt es eine Vielzahl von Publikationen welche die Wirksamkeit von EMDR nachgewiesen haben. Unter anderem haben die American Psychological Association (APA), die International Society for Traumatic Stress Studies (ISTSS) sowie der deutsche wissenschaftliche Beirat der Psychotherapie EMDR als wirksam anerkannt.
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Die Funktionalität von EMDR hält mehrere Erklärungsansätze. Durch die abwechselnde Aktivierung der linken und rechten Gehirnhälften aufgrund von bilateraler Stimulation mittels Augenbewegungen, durch Töne (über Kopfhörer) oder durch taktile Stimulation (selbständiges Tappen) können belastende Erinnerungen einer Rekonsolidierung zugeführt werden.
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